Samstag, Oktober 07, 2006

....nochn Gedicht.....

...um unsere kleine Reihe der " ergreifenden Gedichte" abzuschliessen, moechte ich ein Werk von Zydek zitieren........
Es geht von Rilkes HerbstTag-Melancholie aus und geht bis an die Grenze des Ertraeglichen.....bzw. darueber hinaus, denn die "entaeuschteste Hoffnung" ist immer noch besser als "tote Resignation" und "Gleichguelitgkeit" - deshalb ist es manchmal Kindern lieber fuer schlechtes Verhalten "negative Reaktionen" hervorzurufen - als Ignoriert zu werden!
Manchmal ist ein "Schweigen" verletzender als jedes falsche Wort............und so gesehen ist das Gegenteil von Liebe nicht der Hass, sondern Gleichgueltigkeit......wie dem auch sei........dieses Gedicht ist wie ein guter Wein, ....es ist interessant, aber man sollte nicht zuviel davon trinken........




Mein Sommer war nicht groß
wenn ich ehrlich bin,
Er war nie da,
Blieb fern,
Wie vieler Menschen Sommer,
fernbleibt

Sein Schatten lag verfrüht,
Auf Sonnenuhren,
Und arge Winde,
warn vorzeiten los,

Vollendung ,ohne Sonne,
Ohne Süße überhaupt,
Wie sollte es geschehen?
Zu keltern
Eine derart kümmerliche Frucht
verlohnt sich nicht

Ein Haus das hab ich nicht,
Und werd es niemals haben,
Allein,
werd ich wohl weiter bleiben
und wachen nachts
mich ängstigen und sehnen

Das Lesen,
ist mir schwer geworden
und lange Briefe schreiben?
Wer würde sie denn lesen wollen?

Was bleibt von Rilkes Herbsttag mir?

Das unruhige Wandern,
Zwischen Jetzt und Niemalsmehr
Und manchmal noch,
Das Laufen durch Alleen,
Im November

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